18.8.14
Ich trete hinaus auf
die Straße und schaue auf die Häuserfassaden und den windigen
Himmel. Ein leichter, erlösender Sprühregen hebt an, nässt das
Pflaster unter meinen Sohlen, verwandelt es in eine blanke,
spiegelnde Fläche und beendet den Hochsommer. Die Zeit der Sandalen,
kurzen Hosen und Achselhemden geht nun vorbei.
Auf meinem Weg zur
U-Bahn kommt mir strammen Schrittes eine Mutter mit wogenden Brüsten
und Kinderwagen entgegen. Das Kind sitzt aufrecht im Wagen und trägt
einen dicken Helm, dreht den Kopf in meine Richtung. Sie trägt ein
pflaumenfarbenes Achselhemd, gegen dessen gerippten Stoff sich ihre
Brustwarzen deutlich abzeichnen und lächelt mir entgegen. Ich lächle
zurück und gehe schnell an ihr vorbei. Der Regen wird stärker und
alle Passanten flüchten sich unter die Bäume. Ich haste über die
Straße und suche Schutz im U-Bahnschacht. Wie alle Jahre wieder.