Dienstag, 19. August 2014


18.8.14
Ich trete hinaus auf die Straße und schaue auf die Häuserfassaden und den windigen Himmel. Ein leichter, erlösender Sprühregen hebt an, nässt das Pflaster unter meinen Sohlen, verwandelt es in eine blanke, spiegelnde Fläche und beendet den Hochsommer. Die Zeit der Sandalen, kurzen Hosen und Achselhemden geht nun vorbei.
Auf meinem Weg zur U-Bahn kommt mir strammen Schrittes eine Mutter mit wogenden Brüsten und Kinderwagen entgegen. Das Kind sitzt aufrecht im Wagen und trägt einen dicken Helm, dreht den Kopf in meine Richtung. Sie trägt ein pflaumenfarbenes Achselhemd, gegen dessen gerippten Stoff sich ihre Brustwarzen deutlich abzeichnen und lächelt mir entgegen. Ich lächle zurück und gehe schnell an ihr vorbei. Der Regen wird stärker und alle Passanten flüchten sich unter die Bäume. Ich haste über die Straße und suche Schutz im U-Bahnschacht. Wie alle Jahre wieder.